Praktikum in den eigenen vier Wänden

Stämpfli Kommunikation
3 min readMar 30, 2021

Diesen Sommer, sofern alles nach Plan verläuft, ist meine Lehrzeit als Polygrafin zu Ende. Was mache ich nach der Lehre? Welche Möglichkeiten werde ich dann haben? Will ich auf diesem Beruf bleiben? Wäre eine Weiterbildung sinnvoll? Alles Fragen, die mich neben der Vorbereitung auf die Lehrabschlussprüfungen beschäftigen.

Autorin: Anja Sigg, Lernende Polygrafin

Für mich ist klar: Die digitale Welt, besonders Interaction Design, fasziniert mich. Ich mag Webseiten und Apps, die nicht nur gut aussehen, sondern auch so genutzt werden können, wie ich es erwarte effizient und einfach. Benutzerfreundlich eben. Themen wie Navigation behandeln wir Polys in der Berufsschule nicht nur bezogen auf Printprodukte, sondern auch auf Screenprodukte. Dadurch habe ich indirekt auch schon einen kleinen Einblick in die Tätigkeiten eines Interaction Designer erhalten. Ich finde es aber immer schwierig, mir vorzustellen, wie der Alltag eines anderen Berufstätigen aussehen könnte, wenn ich ihn nicht selbst erleben darf.

Glücklicherweise arbeitet im Team Internet der Stämpfli AG Simona Baira. Auch sie hat bei der Stämpfli AG Polygrafin gelernt und später die HF Interaction Design absolviert. Ich durfte bei ihr ein dreiwöchiges Praktikum machen, um den Beruf Interaction Designer noch besser kennenzulernen. Da momentan Homeoffice angesagt ist, konnte ich nicht vor Ort die Abteilung wechseln. Aber ich gehörte für drei Wochen zum Channel «team-internet» in unserer Kommunikationsapplikation Slack. Das physische Über-die-Schultern-Schauen wurde durch die Videotelefonie mit der Bildschirmteilfunktion von zu Hause aus ersetzt. Alles Dinge, die für uns bei der Stämpfli AG mittlerweile schon lange gang und gäbe sind.

Simona Baira erzählt, wie sie das Praktikum während des Homeoffice empfunden hat.

Gestartet habe ich mein Praktikum mit einer kleinen Animation für die 404-Seite auf unserer Website. Zeitgleich stellte mir Simona den kompletten Prozess vor, den sie bei ihren Projekten gewöhnlich durchläuft. Sie zeigte mir ihre Arbeitswerkzeuge, sprich Programme wie Invision oder Sketch, und andere Tools, mit denen ich dann zu einem späteren Zeitpunkt auch arbeiten würde. Und dann begann auch schon das grosse Projekt, an dem ich bis zum Ende meines Praktikums gearbeitet habe. Es ging darum, für Gemeindewebsites ein Raumreservationstool zu gestalten, in dem die verschiedensten «Räume» einer Gemeinde reserviert werden können, sei dies die Sporthalle, der Dorfplatz oder sonst ein Objekt, das die Gemeinde vermieten möchte.

Dabei befasste ich mich zuerst damit, etwas Recherche zu betreiben, mir Lösungen von bereits existierenden Gemeindewebsites anzuschauen und diese zu analysieren. Dann habe ich vier Personas erstellt und versucht, ihre Bedürfnisse und Erwartungen an das Tool zu deuten. Danach gings darum, Skizzen der Desktopansicht und anschliessend Wireframes zu erstellen. Diese habe ich dann zu einem Prototyp zusammengesetzt, um die Navigation in jedem erstellten Screen nochmals zu überprüfen. Auch die Mobileansicht habe ich mit den wichtigsten Screens des Tools umgesetzt. Zum Schluss gestaltete ich die beiden Prototypen noch fertig. In allen Zwischenschritten kam es zu Besprechungen mit Simona, in denen sie mir Tipps und Inputs mitgegeben hat. Aus diesen konnte ich viel Neues lernen, was ich auch als Polygrafin anwenden kann.

Bilder aus dem Homeoffice

Es war für mich wirklich sehr cool, dass ich dieses Praktikum machen durfte, obschon es ja nicht ein geplanter Teil meiner Ausbildung ist. Ich habe dabei nicht nur viel Spannendes gelernt und einen tollen Einblick in den Alltag eines Interaction Designer erhalten, sondern es hat mir auch bestätigt, dass ich diese HF-Ausbildung später unbedingt machen möchte. Dafür bin ich sehr dankbar.

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